Der Monat des Skorpions

Die Zeit des Skorpions

Im 2. Herbstmonat können wir das Sterben in der Natur deutlich sehen, die Bäume lassen ihre Blätter los, die Kräfte werden nach innen gezogen und wir bewegen uns auf die dunkelste Zeit des Jahres zu.  Die Skorpion-Qualität erinnert uns an die Vergänglichkeit des Lebens. Alle Formen müssen sterben, müssen losgelassen werden, damit nach einer Phase des (scheinbaren) Stillstands Neues entstehen kann. Diese Transformations- und Wandlungsprozesse erleben wir im Zeichen Skorpion – „Stirb und Werde“ lautet das Motto dieses Tierkreiszeichens.

Der Skorpion sucht das Risiko und steigt hinab in die tiefsten Gefühle, taucht ein in das Geheimnisvolle, erforscht jene Bereiche, die für uns „hinter der sicheren Grenze“ liegen, Tabuthemen, Hintergründiges, Grenzbereiche, Schattenthemen ziehen ihn an. Er will Verborgenes aufdecken, will den Dingen auf den Grund gehen. Ihn interessieren nicht Oberfläche und Leichtigkeit – er muss dahinter und darunter spüren – sein Forscherdrang kann manchmal zwanghaft sein – er muss einfach so weit in eine Sache vordringen, bis er den Grund spürt, den Kern, das Echte. Manchmal geht er soweit, bis er den Schmerz spürt – und dieser Schmerz erinnert ihn daran, dass er lebendig ist…

Beim Tier Skorpion denken wir wohl sofort an seinen Stachel und sein Gift.  Das griechische Wort „pharmakon“ hat zwei Aspekte: es bedeutet sowohl Gift als auch Heilmittel. Gift kann heilen oder töten.

Die intensive Energie des Skorpions kann viel bewirken – die innerste Absicht ist hier alles entscheidend – dient sie dem Leben oder dem Tod? Dient sie dem Echten oder ist sie geleitet von negativen Gefühlen?

 

Die Skorpion-Qualität fordert uns heraus – sie fordert uns auf, unsere dunkelsten Gefühle, unsere Schattenseiten wahrzunehmen und anzunehmen. Wenn die Schatten ans Licht kommen, können sie sich verwandeln, so wie sich das Monster im Märchen in den Prinz zurückverwandelt, wenn er gesehen und ernst genommen wird.

Der Skorpion schickt uns durch Stirb- und Werde-Prozesse, durch Krisen und Transformation, durch Zerstörung und Regeneration – und wir müssen lernen, jenes loszulassen, was die Zeit überdauert hat, was nicht mehr lebendig ist und uns nicht mehr dient.

Und wir müssen bereit sein, immer wieder Abschied zu nehmen, durch die Dunkelheit hindurch, dem neuen Leben entgegen zu wachsen.

 

Wir können diesen Monat mit seinen Energien nutzen: 

  • um uns von Ballast zu trennen (entsorgen, aufräumen, ausmisten)
  • uns von Gewohnheiten zu trennen
  • loszulassen, was für uns nicht mehr stimmt
  • herausfinden, was uns im Innersten wichtig ist
  • die Energie dahin lenken, was für uns echt, lebendig und wertvoll ist
  • ein Wunschritual gestalten (Vorsicht: der Wunsch könnte in Erfüllung gehen!)
  • bewusst Abschied nehmen von Sommer, Licht und Leichtigkeit und
  • uns der Dunkelheit zuwenden

 

 


Bei diesen Beschreibungen geht es um das Symbol eines Tierkreiszeichens als Urqualität – es beschreibt nicht einen Menschen. Auch wenn die Qualitäten vielleicht „typisch“ sind für jemanden mit der Sonne in diesem Zeichen, kann niemand nur einem Zeichen zugeordnet werden.